06.02.11 12.00h
1.12.2010: Falsch verbunden! Studentenverbindungen eine kritische Betrachtung (im AZ Aachen)
Mittwoch, 1. Dezember 2010, ab 19 Uhr im AZ-Aachen (Vereinstr. 25)
In Deutschland gibt es ungefähr 1.000 Studentenverbindungen mit ca. 22.000 studierenden Mitgliedern und 135.000 Alten Herren. Organisiert sind sie in Corps, Burschenschaften, Sänger- und Turnerschaften u.a. Aachen ist mit seinen über 35 aktiven Koorporationen eine Hochburg des Verbindungswesens. Die Veranstaltung soll über die Geschichte sowie die Gegenwart der Studentenverbindungen informieren, sowie ihre reaktionären Traditionen, Ideologien und Strukturen beleuchten.
Antifa-Film-Café am 04.11. im Infoladen
Dieses Mal findet das Antifa-Café im Infoladen Aachen in der Stephanstraße 24 statt. Es wird der Film „Panthers“ gezeigt, der die Geschichte der Black Panther Bewegung in den USA darstellt. Weiterhin wird es einen Vortrag zu rassistischen Ideologie der „White Supremacy“ und zur kritischen Weißseinsforschung geben. Natürlich wird wie immer auch Raum sein sich über aktuelle Themen auszutauschen. Los gehts um 20.00 Uhr.
Infoveranstaltung zum räumungsbedrohten Squat Rozbrat in Polen
14.10., 19:00h Infoveranstaltung zum räumungsbedrohten Rozbrat in Polen im Infoladen Aachen in der Stephanstraße 24
Rozbrat ist einer der größten und politisch gewichtigsten Squats in Poznan (Posen) und ganz Polen. Er existiert seit 1994 und beherbergt neben Wohnraum für über 20 Menschen auch viele politische Gruppen
( zum Beispiel „The Anarchist Federation“, „Anarchist Black Cross“, „Food not Bombs“…), eine anarchistische Bibliothek und mehrere Konzerträume, wo neben Konzerten auch Austellungen und politische Veranstaltungen stattfinden. Aktuell ist Rozbrat räumungsbedroht! An diesem Abend könnt ihr etwas über die Geschichte Rozbrat’s erfahren, seine Bedeutung für die anarchistische Szene in Polen, sowie über die aktuelle Bedrohungssituation und die Gegenaktivitäten der BesetzerInnen in Poznan und wie ihr sie in ihrem Kampf unterstützen könnt.
Infos finden sich hier
Buchvorstellung: „Perspektiven Autonomer Politik“
Eine Veranstaltung, am 05.09.2010, um 19.00 Uhr im Infoladen Aachen (Stephanstraße 24)
Der “ak wantok” hat in diesem Buch an die 50 Beiträge vereint, die sich mit der Geschichte, vor allem aber mit der Gegenwart und Zukunft der autonomen Bewegung auseinandersetzen. MitgliederInnen des HerausgeberInnenkollektivs werden ihre Motivationen für das Projekt und die damit verbundenen Hoffnungen darlegen, einen Überblick über den Inhalt geben und drei ausgewählte Themenbereiche – “Geschlechterverhältnisse/Sexualität”, “Antirassismus” und “Metropolenpolitik” – vertiefen. Vor allem aber soll viel Raum sein zu diskutieren und sich auszutauschen!
4.9. Dortmund. Dem europaweiten Naziaufmarsch entgegentreten!
Infoveranstaltung des Dortmunder S4-Bündnis, am 25.08.2010 um 19.00 Uhr im Infoladen Aachen, zum Antikriegstag.
Das s4-Bündnis ist ein Zusammenschluss von antifaschistischen Gruppen und Personen, um den „nationalen Antikriegstag“ in Dortmund zu verhindern. In Aachen findet am 25.08.2010 eine Mobi-Veranstaltung zu den diesjährigen Antifaschistische Aktionen im Infoladen (Stephanstraße 24) statt.
http://s4.blogsport.de/aufruf/
http://s4.blogsport.de/
Runder Tisch 2.0″ gegen das Naziproblem in Aachen
Zweiter Runder Tisch zum Naziproblem in und um Aachen am 5.8 ab 20.00 Uhr im Infoladen Aachen
Aufgrund der großen Resonanz beim letzten Mal soll es am 5.8. im Rahmen des Antifa-Cafes ein weiteres Mal einen „Runden Tisch“ mit interessierten Gruppen und Einzelpersonen zum momentanen Naziproblem in und um Aachen herum geben.
Dazu wollen wir euch gerne einladen. Dabei kann ein Austausch über das Geschehen der letzten Wochen und mögliche Gegenstrategien stattfinden, wie beim letzten Mal wird es aber keine feste vorgegebene Themenordnung geben.
Los geht’s um 20.00 Uhr, diesmal im Infoladen Aachen, in der Stephanstraße 24 in 52064 Aachen .
[Köln] Demo am Samstag nach Räumung des Autonomen Zentrums
Der Infoladen Aachen unterstützt den folgenden Aufruf des Antifa AK Köln zur Demo am Samstag nach der Räumung des Autonomen Zentrums in Köln.
Knall.Bumm.Bang!
Das Autonome Zentrum in Köln-Kalk soll bald geräumt werden. Wir, Aktivist_Innen des Autonomen Zentrums Köln sind stinksauer. Während wir seit vielen Wochen mit Entscheidungsträgern aus dem Kölner Rat und der Kalker Bezirksvertretung über eine Legalisierung des Autonomen Zentrums verhandeln, hat ein kleiner Kreis aus SPD, Stadtverwaltung und Stadtsparkasse schon lange beschlossen: das AZ soll geräumt werden.
Bei einer Räumung des Autonomes Zentrums werden wir uns selbstverständlich gegenüber dem Oberbürgermeister Jürgen Roters und der Stadtsparkasse erkenntlich zeigen. Für die Räumung selbst hat das Plenum des Autonomen Zentrums einen Aktionskonsens formuliert, der unbedingt einzuhalten ist.
Am Tag der Räumung werden im Kölner Stadtgebiet mehre Aktionen stattfinden. Anlaufpunkt für alle, die es nicht mehr aufs Gelände schaffen ist ab 7 Uhr Kalk-Kapelle.
Alle weiteren infos dazu unter: reclaim.blogsport.eu
Am Samstag nach der Räumung wird es zudem eine zentrale Demonstration in Köln geben unter dem Motto: „Für ein autonomes Zentrum! – Alles muss man selber machen!“. Die Demonstration wird am Samstag nach dem Tag X um 15 Uhr auf der Domplatte nähe Hauptbahnhof Köln starten und durch die Innenstadt ziehen. Im Anschluss an die Demonstration wird es mehrere Reclaim the Streets Aktionen in der City geben.
Zur Demonstration am Samstag nach der Räumung gibt es zwei Aufrufe. Einmal den Aufruf eines breiten Bündnissen aus verschiedenen linken Gruppen und den Aufruf des Antifa AK Köln.
Gegendarstellung zur Berichterstattung der AN und AZ zur antifaschistischen Demonstration am 18.6.2010 in Aachen
Zur Berichterstattung der AN und AZ zur antifaschistischen Demonstration am 18.6.2010 in Aachen, haben die drei veranstaltenden Gruppen, also AZ Aachen, Antifa A³ und AK Antifa Aachen eine Gegendarstellung verfasst:
In der Aachener Lokalpresse, im Print- und Onlinebereich, fanden sich nach der antifaschistischen Demonstration in Aachen insgesamt drei Artikel diesbezüglich. Auf diese möchten wir gerne eingehen, um das Bild der VeranstalterInnen darzulegen, das sich durchaus anders gestaltete.
Bereits im Vorfeld der Demonstration findet sich ein Artikel „Am Freitag: Demonstration gegen Rechte“ in den Aachener Nachrichten, dem entnommen werden kann, dass sich in Aachen rechte Gewalt in den letzten Wochen und Monaten nocheinmal intensiviert hat. Aber wir lesen dort auch:
„Indes beschäftigen auch Gegenaktionen von Linken die Behörden – auch Neonazis wurden schon körperlich angegriffen. Auf den Bürgersteig vor einem Hotel, das die NPD – angeblich – kaufen will, haben Unbekannte zudem die Losung ‚Keine Geschäfte mit der NPD’ gesprüht. Am Sonntag ‚outeten’ Nazigegner zudem anonym im Internet rund 35 Neonazis und rechtsradikale Hooligans aus der Region mit Fotos und Angaben zu den Personen“. Jeder Journalist, jede Journalistin müsste hier aufmerksam werden. Es wird gesprochen von körperlichen Angriffen auf Neonazis. Als Belege gelten Sprühereien und das Bekanntmachen von aktiven Neonazis. Wo bitte, wird sich die Leserin fragen, sind denn die körperlichen Übergriffe? So wird unheilvoll auf die Demonstration eingestimmt.
Der Artikel „Überwiegend friedlich: 500 Menschen demonstrieren gegen Rechts“, der mit „red“ gekennzeichnet am 18.06. in der Onlineausgabe erschien, klingt noch verhältnismäßig moderat. Dort ist neben dem Anlass zur Demo zu lesen, dass es zu „Rangeleien“ mit der Polizei gekommen sei, „weil sich Teilnehmer teilweise vermummt hatten“. Ganz so stimmt das nicht. Es kam nicht zu „Rangeleien“ weil Menschen vermummt gewesen sein sollen. Das Fronttransparent der Demonstration wurde von dem Bonner Einsatzleiter der Demonstration als „Vermummung“ bewertete, eine Interpretation, die übrigens bisher vor keinem deutschen Gericht bestätigt wurde. Aufgrund dieser zweifelhaften Interpretation wurde die gesamte Demonstration circa 45 Minuten aufgehalten. Die Polizei verweigerte schlicht das Weitergehen und hinderte so mit einer juristisch kaum haltbaren Begründung die DemonstrantInnen an der Ausübung ihres Demonstrationsrechtes. Weiter ist zu lesen: „Dabei wurde auch Pfefferspray eingesetzt“. Interessant ist hier, dass in dieser Passivformulierung kein Akteur genannt wird. LeserInnen, die nicht zugegen waren, werden sich fragen, wer denn da Pfefferspray einsetzte. Warum wird nicht geschrieben, dass nachdem die Demonstration wegen dieser juristisch unzulässigen Maßnahme aufgehalten wurde, diese sich weiterbewegte, ohne das von ihr Gewalt ausging und die Bonner Einsatzhundertschaft daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die ersten Reihen einsetzte und so Menschen aktiv verletzte?
Unterstützt wird diese oben angesprochene suggestive Formulierung, die offen lässt, von wem Pfefferspray eingesetzt wurde von dem Kommentar neben der Bildergalerie in den Aachener Nachrichten. Dort liest man:
„Aufgeladene Stimmung am Freitagabend in der Aachener City: 500 Menschen, überwiegend aus dem linken Spektrum, haben unter Begleitung eines massiven Polizeiaufgebots gegen rechte Gewalt demonstriert. Dabei kam es immer wieder zu kleineren Zwischenfällen – Rangeleien, weil teils gegen das Vermummungsverbot verstoßen wurde, und auch Pfefferspray wurde wohl mehr als einmal versprüht […]“.
Hier reiht sich das Versprühen von Pfefferspray direkt an den angeblichen Verstoß gegen das Vermummungsverbot. Suggeriert wird auch hier, dass es die DemonstrantInnen waren, die diese Waffe eingesetzt hätten.
Diese zweifelhafte Berichterstattung wird noch übertroffen von dem Artikel „Prügelei nach Mitternacht“, der am 20.6. in der Onlineausgabe erschien. Der Artikel Michael Klarmanns macht auf mit der Formulierung:
„Am Ende dann doch: Polizeisprecher Karl Völker hatte Freitag gegen Mitternacht noch von einem ‚überwiegend störungsfreien’ Verlauf der Demonstration von Nazigegnern in Aachen gesprochen, doch seine Kollegen wurden Samstag gegen 2.40 Uhr zum Bushof gerufen“.
Dort sollen Neonazis attackiert worden sein. Was das allerdings mit der Demonstration zu tun hat, das erklärt uns der Autor nicht, jedenfalls nicht direkt. Dennoch weist er dieses spätabendliche Ereignis als Geschehnis aus, das den „Verlauf der Demonstration“ weniger „friedlich“ mache, als zuvor angenommen. Genau diese Konstruktion wird mit dem relativierenden Satzbau festgeschrieben. Dass es aber in der Nacht zu einer Auseinandersetzung gekommen sein soll, das macht allerdings die Demo nicht weniger friedlich. Aber anscheinend soll der Eindruck erweckt werden, sie sei es nicht gewesen. Und wenn die Ereignisse dies nicht hergeben, so wird dies durch Rhetorik vermittelt. Es fragt sich nur, warum – welches Interesse besteht, eine Demonstration, also die angegebenen 500 Menschen auf einer Demonstration kollektiv mit einer körperlichen Auseinandersetzung zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort in Zusammenhang zu bringen.
Um diesen erstmal nicht gegebenen Zusammenhang herzustellen, vermittelt der Autor im Folgenden eine gewalttätige Stimmung auf der Demo. Und zu diesem Zweck wird selektiv zitiert. Eine der Auftaktreden wird heruntergekürzt auf den aus dem Kontext herausgebrochenen Slogan „ man müsse ‚zurückschlagen’“. Dass die Rednerin 20 Minuten lang redete, was sie dort sagte, davon finden wir in der Berichterstattung kein Wort. Auch das der Zeitzeuge Hein Kolberg zuvor sprach und sich als jemand, der den NS noch mitbekam, sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement bedankte, auch davon kein Wort. Nein, denn es soll der Eindruck vermittelt werden, die Demo sei gewalttätig gewesen oder habe zumindest dies vorbereitet. Neben Suggestivformulierung finden sich ebenso Unwahrheiten. Eine Situation vor dem Hotel Hesse wird schicht umgedeutet. Es habe Rangeleien gegeben, da Linke die Polizei „überrennen“ wollten, um zu einem Neonazi zu kommen. Mit der Realität hat das freilich nichts zu tun. Die Demonstration stoppe vor dem Hotel, weil eine Zwischenkundgebung angemeldet war und durchgeführt wurde. Diese verzögerte sich, weil die Polizei in unmittelbarer Nähe Antifaschisten festhielt, die zur Demonstration wollten. Nachdem diese endlich zur Demo stießen, setze sich der Zug wieder in Bewegung. Es gab weder Rangeleien, noch wollte irgendwer irgendwen „überrennen“, noch wurden an dieser Stelle Schlagstöcke eingesetzt. Lediglich ein die DemonstrationsteilnehmerInnen fotografierender Neonazi hob kurzzeitig die Stimmung.
Im Boulevardstil geht es weiter: „Nächstes Gerangel Franzstraße“. Diese Situation war tatsächlich aber auch die Einzige, in der die Polizei Gewalt gegen die Demonstrationsspitze einsetzte. Nicht thematisiert wird in diesem Zusammenhang, was eigentlich das Streitbare bei der Frage nach sogenannter Vermummung bei antifaschistischen Demonstrationen ist. So ist es in einer Situation, wie sie gerade in Aachen besteht durchaus gefährlich für AntifaschistInnen, „Gesicht zu zeigen“, denn Neonazis greifen gezielt politische GegnerInnen an, deren Wohnhäuser oder aber auch sie selbst. In einer solchen Situation zu verlangen, dass Transparente die Erkennung der Gesichter zulassen, verkennt diese Situation und diese Gefahr.
Auch die Aachener Zeitung vermittelt ein verzerrtes Bild. Unter der Headline „Explosive Stimmung in der City“ wird bereits mit der Überschrift Gefahr suggeriert. Im ersten Satz wird nochmal gesteigert. Hier ist bereits von einer „äußerst explosive[n] Mischung“ die Rede. Ein bisschen hört sich das an nach Kriegsberichterstattung.
In der gesamten Aachener lokalen Print-Presse wird der Eindruck vermittelt, die Demonstration sei gefährlich gewesen, äußerst gefährlich. Mit der Beschreibung von schwarzgekleideten DemonstrantInnen die in einen Gegensatz zu „friedlichen“ DemonstrantInnen gesetzt werden, wird vermittelt, an dunkler Kleidung lasse sich der Grad der Aggression ableiten. Mit der inflationären Nutzung von Begrifflichkeiten wie „Gefahr“, „Rangelei“, „explosive Stimmung“, „Katastrophe“, „hitzig“, „überkochend“, „Unheil in der Luft“, „Eskalation“ und „aufgeladene Stimmung“ wird eine Situation suggestiv vermittelt, die reichlich wenig mit der vom 18.6.2010 zu tun hat. Wo waren, fragt man sich nach der Lektüre die massenweisen Verletzten, die ein solches Gewaltszenario nach sich ziehen muss? Wo waren die Effekte dieser herbeigeredeten Gewalt? Auf diese Frage finden wir zwangsläufig keine Antwort – denn es gab sie nicht. Weder die Gewalt noch Verletzte. Die einzigen Menschen, die verletzt wurden, wurden von der Polizei verletzt – durch einen höchst umstrittenen Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Die Aggression lag nicht auf Seiten der DemonstrantInnen. Dass ein Autor dann dazu übergeht, eine Auseinandersetzung, die nichts mit der Demonstration zu tun hatte, rhetorisch suggestiv der gesamten Demonstration anzulasten, markiert die Grenze zur tendenziösen Berichterstattung. Investigative Berichterstattung ist das nicht, dazu würde es gehören, bei „allen Seiten“ nachzufragen und die unterschiedlichen Deutungen in einem Bericht einzufangen. Genaugenommen ist das gar keine Berichterstattung. Der Artikel eignet sich als Kommentar. Er spiegelt das persönliche Empfinden des Autors wider. Polemisch würden wir sagen: Genre verfehlt.
Erstaunt stellten wir fest, dass die Berichterstattung der Polizei Aachen weitaus weniger tendenziös berichtet als die freie Presse. Hier ist nichts zu lesen, von einer Rangelei vor den Hotel Hesse, auch wird auf Stilmittel verzichtet, die Gefahr vermitteln. „Überwiegend störungsfrei“ ist hier der Tenor. Aber auch hier wird der Pfeffersprayeinsatz als polizeiliche Gegenwehr auf „eine[n] körperlichen Angriff von Teilnehmern der Versammlung gegen die eingesetzten Polizeibeamten“ gewertet. Von verletzten PolizistInnen oder Festnahmen wegen dieses Angriffs ist hier allerdings nichts zu lesen. Wahrscheinlich war auch der Einsatzleitung klar, dass sie mit einer solchen Interpretation vielleicht bei der Presse, nicht aber bei Gerichten durchkommen. Was der Polizeibericht unterschlägt ist die Tatsache, dass fünf junge AntifaschistInnen, die auf dem Weg zur Demonstration waren, in Brand von Neonazis abgefangen wurden, zusammengeschlagen wurden und einer der Antifaschisten den Tag im Krankenhaus verbrachte. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Demonstration, die Jugendlichen befanden sich auf dem Weg zu dieser und der „Vorfall“ liegt der Polizei vor. Warum also das Schweigen?
Insgesamt müssen wir feststellen, dass anscheinend nicht nur die Offiziellen der Stadt Aachen das wachsende Problem neonazistischer Organisierung verkennt, sondern auch die Aachener Lokalpresse, anschließend an behördliche Interpretationen, eher ein Bild aufbaut von einer Auseinandersetzung unter „Rivalisierenden“ und so neonazistische Gefahr entpolitisiert wird. Wir haben es nicht mit einer Auseinandersetzung ‚links gegen rechts’ zu tun, wir haben es mit einer der stärksten neonazistischen Organisationen in ganz NRW zu tun, die gezielt politisch Unliebsame attackiert und einzuschüchtern versucht. Und dazu gehören nicht ‚nur’ AntifaschistInnen, sonder auch Menschen mit Migrationshintergrund, JournalistInnen, PolitikerInnen und andere, die mit faschistischen Weltbildern nicht einverstanden sind oder herausfallen aus dem in angestrebten Volksgemeinschaften angestrebten Volkshomogen.
Wieder Freiraum unter Beschuss
Montag Abend, am 31.05.10, wurde erneut das Autonome Zentrum in der Vereinsstrasse von schwer bewaffneten Neonazis angegriffen. Am 03.06.10, in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag kam es zu einem weiteren Angriff auf das AZ. Diese jüngsten Vorfälle reihen sich in eine Vielzahl von Nazi-Attacken in und um Aachen, mit bewusster Kalkulation einer möglichen Todesfolge, ein.
Erneuter Neonazi-Angriff Auf das Autonome Zentrum, Aufruf zur Demonstration
Aachen. Montag Abend, am 31.05.10, wurde erneut das Autonome Zentrum in der Vereinsstrasse von Neonazis angegriffen.
Während eines Treffens wurde gegen 23:00 Uhr durch einen Briefschlitz im Eingangsbereich Pfefferspray und eine andere Substanz auf dahinter stehende Personen gesprüht. Darüber hinaus wurde eine Flasche mit unbekannter Flüssigkeit in das Treppenhaus geworfen. Die drei Angreifer, welche dem Neonazispektrum zuzuordnen sind, waren mit Tüchern und Ski-Brillen vermummt, außerdem führten sie Schlagwerkzeug in Form eines Teleskopschlagstockes und einer Art Morgenstern mit sich.
Am 03.06.10, in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag kam es zu einem weiteren Angriff auf das AZ.
Während sich mehrere Personen auf dem Vorplatz des AZ aufhielten, wurden aus einem Auto Stahlkugeln mit Hilfe einer Steinschleuder auf Kopfhöhe geschossen. Eine Todesfolge wurde von den Angreifern dabei bewusst in Kauf genommen.
Diese Angriffe reihen sich in eine Vielzahl neonazistischer Attacken ein. Immer wieder tauchten Schriftzüge der „Kameradschaft Aachener Land“ an den Außenwänden des Autonomen Zentrums auf. Wiederholt wurde Besucherinnen und Besuchern in der Umgebung des AZ aufgelauert und es kam zu tätlichen Angriffen.
Die Angriffe auf das AZ und sein Publikum resultierten aus einem verstärkten Auftreten von Neonazis in der Aachener Innenstadt. Regelmäßig finden Übergriffe auf Menschen statt, die nicht in das faschistische Weltbild passen. So stehen neben dem AZ, das Parteibüro der „Linken“, wie auch Privatwohnungen von politischen Gegnerinnen und Gegnern im Fokus rechter Gewalt. Diskotheken und Kneipen in der Aachener Innenstadt sind häufig Treffpunkte von denen eine Vielzahl an Übergriffen ausgeht.
Die Angriffe auf das AZ sind ein weiterer Beweis für das provokant offensive Auftreten von Neonazis in Aachen.
Es ist nicht Ausnahme, sondern Regel, dass diese Übergriffe seitens Polizei, Justiz und Stadt entpolitisiert oder verschwiegen werden. So wird der marodierende Neonazi-Mob, mit seiner Auslebung des Vernichtungswahns, zu „alkoholosierten Jugendlichen“ verklärt. Wo Stadt und Polizei die Augen verschliessen, sind wir mehr denn je gezwungen selbst aktiv zu werden!
Daher sehen wir, das Autonome Zentrum, der AK Antifa Aachen und die Auntonome Antifa Aachen A³, es als notwendig an, sich dem gemeinsam entgegenzustellen und rufen zu einer antifaschistischen Demonstration gegen rechte Gewalt und neofaschistische Formierung, für eine antifaschistische Organisierung und für freie Kultur auf.
Treffpunkt ist am 18.Juni um 20 Uhr auf dem Vorplatz des Autonomen Zentrums.